Konstruktionsanalyse

Unsere  Konstruktionsanalysen von Streichinstrumenten basieren auf computergestützten Messmethoden, zur Erfassung der Bauweise vorgegebener Instrumente.

Die Konstruktion eines Streichinstrumentes lässt sich durch Analyse des Modells (Umriss), der Wölbungsform und der Ausarbeitung (Stärkenverteilung der Platten) beschreiben. Gemeinsam mit den Holzeigenschaften ist die dadurch charakterisierte Konstruktion für die individuelle Masse-Steifigkeitsverteilung der Resonanzplatten (Decke und Boden) verantwortlich. Diese Masse-Steifigkeitsverteilung ist ihrerseits die akustische Ursache für die Ausbildung der charakteristischen Eigenschwingungen des Instrumentes und damit für dessen Klang.

COMPUTERTOMOGRAPHIE

Die „klassischen“ Analyse der Konstruktion umfasst die Erfassung der Wölbung, der Ausarbeitung und des Umrisses.

Darüber hinaus fertigen wir nach Bedarf auch computertomographische Analysen (CT) von wertvollen Referenzinstrumenten an. Dadurch wird einerseits das „Innenleben“ des Instrumentes – etwa Größe und Verlauf der Klötze – erkennbar, anderseits lassen sich durch Querschnittsaufnahmen Wölbungsprofil, Ausarbeitung, Verlauf der Zargen etc. sichtbar machen.

Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Draufsicht und ein Querprofil (an der Mensur) der „Schreiber“-Stradivari, wie sie mit Hilfe der Computertomographie aufgenommen wurden:

CT Umriss
CT Quer

Die Wölbungsverläufe und die Verbiegungen der Zargen werden durch diese CT Scans deutlich erkennbar. Es zeigt sich hier etwa, dass sich im Laufe der Jahrhunderte die Wölbungshöhe der Decke etwas vergrößert, gleichzeitig ihre Breite gegenüber dem Boden etwas verringert hat. Die Zargen sind entsprechend stark nach außen gebeult und auf der Deckenseite leicht nach innen gezogen.

Wölbung | Ausarbeitung | Umriss